Hintergrund

Das Zusammenleben in der Bundesstadt Bonn ist geprägt von unterschiedlichen Kulturen und Religionen; der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund an der Gesamtbevölkerung liegt bei rund 30%, und mehr als jede sechste in Bonn wohnende Person weist eine ausländische Staatsangehörigkeit auf. Zur Zeit werden ca. 2400 Personen aus 40 Nationen von der Stadt in unterschiedlichen Wohnformen untergebracht (Stand: 2. August 2018, Quelle: Stadt Bonn). Die Stadt Bonn sieht sich als deutsche UNO-Stadt in einer besonderen moralischen Verantwortung im Umgang mit den Flüchtlingen.

In manchen Bereichen gelingt Integration, in anderen führt die Angst vor dem Fremden zu Vorurteilen und Ablehnung sowie zu einer sozialen Benachteiligung und Isolation der Migranten und Migrantinnen. Insbesondere Flüchtlinge sind davon betroffen. Eine Benachteiligung ist vorwiegend auf dem Arbeits- und Wohnungsmarkt zu spüren. Doch auch in anderen Bereichen des sozialen, politischen und kulturellen Lebens wird sie deutlich; beim Zugang zu sozialen Leistungen sind oft besonders hohe Hürden zu überwinden. Für eine aktive Teilnahme am sozialen und kulturellen Leben sind geschulte Mentoren als Wegbegleiter sehr hilfreich. Nur so kann Integration und ein gesellschaftliches Miteinander statt Nebeneinander gelingen. Hierzu bedarf es aber einer professionellen Begleitung und Förderung.

Im Zusammenhang mit der interkulturellen Prägung unserer Stadt sowie der Flüchtlingsproblematik stehen ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Evangelischen Gemeinde und andere Ehrenamtliche, die sich für die Flüchtlingsarbeit interessieren, oftmals vor Aufgaben, für die ihr Wissen und ihre Handlungskompetenzen nicht ausreichen. Durch das Projekt sollen Ehrenamtliche in diesem Arbeitsfeld geschult werden. Sie führen dann darauf aufbauend in ihrem Stadtteil/ ihrer Gemeinde ehrenamtlich getragene Flüchtlings- und Integrationsarbeit durch. Über die Evangelische Migrations- und Flüchtlingarbeit im Ev. Kirchenkreis Bonn bestehen bereits erprobte Projektarbeiten, Beziehungen zu Gemeinden, Initiativen in den Stadtteilen, Schulen und zu Jugendzentren. Inzwischen haben bereits viele unserer Gemeinden Arbeitskreise Flüchtlinge, die für alle ehrenamtlich engagierten Personen offen sind, eingerichtet.