Plakat der Buchmesse

Plakat_A3.pdf

Wer am Plakat interessiert ist, kann es bei uns kostenlos erwerben:

EMFA / Integrationsagentur, Brüdergasse 16-18, 53111 Bonn,
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!


 

Netzwerk »Flucht, Migration und Behinderung« stellte sich vor

Das Bonner Netzwerk »Flucht, Migration und Behinderung« setzt sich zum Ziel, durch niedrigschwellige und bedürfnisgerechte Angebote der Beratung, Information, Empowerment und Unterstützung MigrantInnen sowie Geflüchteten mehr Teilhabe an Gesundheit, Prävention sowie Pflege zu ermöglichen.

Wie diese Ziele (gemeinsam) zu erreichen sind, war das Thema einer Veranstaltung am 26. September 2022 im MIGRApolis-Haus. Vertreten waren AkteurInnen der Sozial-, Migrationsarbeit, der Flüchtlings- und Behindertenhilfe, mit Multiplikatoren aus Migranten(selbst)organisationen sowie der Selbsthilfe im Rahmen des wöchentlichen Konversations-Cafés 

Durch das Programm führte Martina Romeike vom Regionalbüro Alter, Pflege und Demenz Köln und das südliche Rheinland. Nach einer Begrüßung durch Dr. Hıdır Çelik, dem Leiter der EMFA / Integrationsagentur, stellten die anwesenden einzelnen Vertreter ihre Organisationen vor. Daniel Lenartowski vom Haus der Bonner Altenhilfe hielt einen Impulsvortrag zum Thema "Pflegeversicherung", in dem er die einzelnen Leistungen für die Pflegebedürftigen und ihre Angehörigen vorstellte. Anschließend stellten sich die Mitgliedsorganisationen des Netzwerkes den Fragen des interessierten Publikums. 

Wir bedanken uns herzlich für eine voll gelungene Veranstaltung.

Foto 1  Foto 2

Zeichnung

Fotos: Hıdır Çelik, Martina Romeike, Zeichnung durch Teilnehmer*innen 


  

„Auf Augenhöhe“?

Sechs Bilder zum russischen Krieg gegen die Ukraine
von Klaus Gebauer, Bonn

Eröffnung der Ausstellung am 30. September 2022 um 18.30 Uhr im MIGRApolis-Haus der Vielfalt

Acryl auf Leinwand 100 mal 150 cm; gemalt zwischen April und Juli 2022 als wütende Erklärung gegen einen europäischen Krieg, hinter dem mehr steckt als nur ein verrückter Staatsführer.

Dr. Klaus Gebauer, von 1979 bis 2005 fachlich zuständig für die Entwicklung von Lehrplänen in den gesellschaftswissenschaftlichen Fächern und Religionsunterrichten in allen Schulformen und Schulstufen in NRW, Politologe, Historiker und Pädagoge, hat seit seiner Schulzeit in den 50er Jahren am Aloisius-Kolleg und am Beethovengymnasien nie aufgehört zu zeichnen und zu malen.

Ein Zitat aus dem Deutschunterricht 1959 im „Beethoven“ am Rhein:
Krieg hautnah ist etwas anderes als Goethes:
„Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus.“
[Goethe, Faust I, Osterspaziergang, ein Bürger]

Der Krieg in der Ukraine und um die Ukraine ist uns heute nicht „weit“ und nicht „hinten“. 26 Jahre berufliche Arbeit für ein interkulturelles Deutschland, wollte Lehre sein aus dem menschlichen Desaster deutscher Urheberschaft; nationalistische Überhebung sollte verschwinden, statt dieser sollte Begegnung „auf Augenhöhe“ zur Maxime werden.

Die Bilder von Klaus Gebauer verstehen sich als gemalte Fragezeichen.

Gibt es eine „Augenhöhe“ mit dem russischen Führer und/oder mit seinen Untertanen, die wir herstellen und einhalten könnten? Der Begriff der „Begegnung auf Augenhöhe“ ist heute fester Bestandteil der Toleranzsprache. Hilft er weiter bei einem Gegenüber, das allein aufgrund seiner vergleichsweise großen Bevölkerungszahl und aufgrund eines imperialistisch zusammen-gekriegten Riesenterritoriums glaubt, etwas Besseres zu sein als die übrige Welt, und daraus ableitetet, diese Welt nach Belieben mit Krieg zu überziehen?

PRESSEMITTEILUNG-zur-AUSSTELLUNG.pdf


 

Der Radiotalk Bonner Buchmesse Migration geht in die 2. Runde

von Marion Rissart

Am 22. September 2022 war es wieder soweit: Die Vorbereitung für die Interviewreihe lief wieder bei LoCom in der Bonner Bachstraße an. Selbstverständlich waren die Gäste wieder handverlesen und für viele Fragen beim Thema „Was ist Heimat“ offen.

So plaudert Serge Palasie von Eine-Netz-Welt-NRW über seine Ausstellung „Schwarz ist der Ozean“, und Johannes Schwerdt von der Organisation „Menschen ohne Papiere“ erklärt, dass er sich persönlich schwer über den Heimatbegriff definiert.

Darüber hinaus: Warum Ulrich Hamacher (Geschäftsführer der Diakonie Bonn) Heimat in Beziehungen, die immer neu erarbeitet werden müssen, sieht. Und wie es dem Superintendenten des Bonner Kirchenkreises, Dietmar Pistorius, bei den Weltkonflikten gelingt, weiter in sich zu ruhen.

Interview mit Dietmar Pistorius, dem Superintendenten des Evangelischen Kirchenkreises Bonn

Interview mit Ulrich Hamacher, Geschäftsführer des Diakonischen Werkes Bonn und Region

Interview mit Serge Palasie, Fachpromoter für Flucht, Migration und Entwicklung bei Eine Welt Netz NRW

Interview mit Johannes Schwerdt, Menschen ohne Papiere


 

Programm der Bonner Buchmesse Migration ist online!

Header

Nun können Sie das Programm der Buchmesse vom 4. bis 6. November 2022 im Haus der Geschichte unter dem Motto "Was ist Heimat" einsehen!

Das Programm wird laufend ergänzt und aktualisiert. 

Herzliche Einladung zur Teilnahme! 

Programm der 13. Bonner Buchmesse Migration 2022


 

Eröffnung der Interkulturellen Woche 2022

Die diesjährige Eröffnung der Interkulturellen Woche am 16. September 2022 war der Ukraine gewidmet. Dieses Land, das im Februar diesen Jahres von einem verbrecherischen Angriffskrieg heimgesucht wurde, leistet seitdem erbitterten heldenhaften Widerstand gegen die russische Invasion.

Mit Volksliedern sowie anderen patriotischen und melancholischen Stücken gestalteten ukrainische Musiker*innen die bewegende Feier im MIGRApolis - Haus der Vielfalt, die sehr gut besucht wurde. 

Wir bedanken uns dafür sehr herzlich und hoffen ser, dass dieser furchtbare Krieg bald vergeht und bald wieder Frieden einkehrt, in der Ukraine sowie überall auf der Welt. 

Bildergalerie


 

Neu im Konversations-Café

Im Rahmen der Interkulturellen Woche informiert Barbara Schlüter Sie über ihr Projekt:

FAMILIEN FIT MACHEN FÜR KITAS UND SCHULE – GEMEINSAM INS GESPRÄCH KOMMEN.

Außerdem stellt Sie das Buch ALI GEHT MIT SEINER LATERNE von Lisa Holterhoff vor:

Das Buch handelt von Ali, der mit seinen Eltern nach Deutschland gekommen ist und in Bonn zur Schule geht.

Als das Martinsfest vor der Tür steht und die Kinder in Alis Klasse Laternen anfertigen, bastelt Ali sich eine Laterne, die aussieht wie eine Moschee, mit der er am Martinsfest teilnimmt.
Die Autorin erklärt in kindgerechter Sprache am Beispiel von Sankt Martin die Themen Integration, Angst/Trauma, Fremdenfeindlichkeit und Barmherzigkeit. Anhand von bunten und anschaulichen Illustrationen von Thomas Plenker wird das Buch lebendig.

„Egal wer wir sind oder woher wir kommen, wir sollten uns alle mit Respekt behandeln, füreinander da sein und uns helfen.“ Dies ist der Leitgedanke des Buches.

Das Buch bietet sich, sowohl für den Kindergarten, den Vorschulbereich als auch für die frühe Grundschulzeit an. Es gibt eine deutsche und arabische Fassung und sollte möglichst vielen Kitas und Grundschulen zur Verfügung stehen.

Kontakt unter: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Ali geht mit seiner Laterne

Wir entdecken Bonn - Stadterkundung

FÜR UKRAINISCHE KIDS VON 8-12 JAHRE

MIttwoch, 21.09. (15-18 UHR)

Bei unseren kleinen Entdeckungsreisen lernt ihr verschiedene und spannende Orte in Bonn kennen.

Der Botanische Garten wartet auf euch. Wir starten gemeinsam am MIGRApolis in der Bonner Innenstadt.

Bringt einen kleinen Snack mit.

Eltern oder andere Bezugspersonen sind ebenfalls willkommen.

Anmeldung & Infos: Anna Heinzel (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! / 0228 929 776 02)

www.migrapolis.de


 

„Was ist Heimat?“

Ein Kampfbegriff oder eine Orientierung für ein Zusammenleben in Vielfalt?

Grußwort von Dr. Hıdır Çelik zur 13. Bonner Buchmesse Migration

Kaum ein Begriff hat uns in letzten Jahren mehr beschäftigt als „Heimat“. Darüber wird in vielen wissenschaftlichen, politischen und medialen Plattformen diskutiert, debattiert und geschrieben. Es gibt kaum einen Tag, an dem in den Medien nicht über den Begriff „Heimat“ gesprochen wird. Auch Literatur beschäftigt sich seit denn je mit dem Thema Heimat und Heimatlosigkeit.

Der Begriff „Heimat“ kann sowohl missbraucht werden als auch dem Menschen eine Orientierung, einen Halt im Leben geben. Der Begriff wird aber oft als ein rechter Kampfbegriff verwendet. Die Neonazis, die Rechtsradikalen und auch die Ultra-Konservativen missbrauchen den Begriff meist für ihre politische Ideologie, um sich von Teilen der Gesellschaft zu distanzieren.

Was ist Heimat? Soll sie ein neues Gefühl der Zusammengehörigkeit der Menschen aus unterschiedlichen Kulturen in einer Gesellschaft vermitteln, Heimat als ein Bund der Vielfalt? Migration, Flucht und Mobilität haben auch einen straken Einfluss darauf, dass sich der Heimatbegriff in ständiger Diskussion befindet und sich neu definiert.

Eine einheitliche Definition existiert nicht. Nach Hermann Bausinger kann man den Begriff „Heimat“ als eine räumlich-soziale Einheit mittlerer Reichweite, in welcher der Mensch Sicherheit und Verlässlichkeit seines Daseins erfahren kann, definieren, sowie als einen Ort tieferen Vertrauens, eine Art der Verbundenheit, zugleich als eine offene Gesellschaft betrachten, der ständig sich kulturell verändert.

Soziologisch verweist der Begriff „Heimat“ zumeist auf eine Beziehung zwischen Mensch und Raum. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird er auf den Ort angewendet, in den ein Mensch hineingeboren wird und in dem die frühesten Sozialisationserlebnisse stattfinden, die zunächst Identität, Charakter, Mentalität, Einstellungen und Weltauffassungen prägen. Er steht auch in einer speziellen Beziehung zum Begriff der „Siedlung“; dieser bezieht sich, im Gegensatz zum Wohnplatz, in der Regel auf eine sesshafte Lebensform, d. h. auf ein dauerhaftes bzw. langfristiges Sich Niederlassen und Wohnen an einem Ort bzw. in einer Region.

„Das wichtigste Buch zum Lesen ist der Mensch“, sagte der Mystiker Hadschi Bektasch. Lesen Sie den Menschen mit all seinen Schwächen, Ungereimtheiten, Ängsten, seiner Wut und Überheblichkeit – aber auch mit seiner Fähigkeit, Gutes zu tun, sowie sich mitfühlend und couragiert zu verhalten. Lesen Sie, die gerade Angekommenen, und die hier Geborenen, jene, die schon immer oder seit langem hier leben und die, die sich vor Generationen auf den Weg gemacht haben, um in einer neuen Heimat ihr Glück oder Schutz zu suchen.

Wie geht das, wenn so Vieles trennt? Eine Eigenschaft der Literatur ist, dass sie dort, wo Politik, Arbeitsgruppen und vielleicht sogar die Vernunft ratlos zurückbleiben, Verbindungen und Empathie schaffen kann. Sie ist es, die die Menschen lehren kann, das zu lieben, zu verstehen oder zumindest zu respektieren, was so fern scheint.

Machen Sie sich auf die Suche nach dem Verbindenden, das die „Heimat aller“ sein könnte, und begegnen Sie den Menschen aus anderen Kulturen, die uns in ersten Augenblick „fremd“ erscheinen – dennoch in der Hoffnung, dass das Konstruktive und Schöne Gehör finden mag, wenn man sich von seinen eigenen Vorurteilen gegenüber den anderen befreit.

Durch Migration und Flucht wird der Mensch seine Heimat verlassen und eine neue finden, aus Heimat werden Heimaten. Nach dem römischen Philosophen Cicero können mehrere Orte für ein bestimmtes Individuum Heimat werden. Umgekehrt gibt es auch ein Gefühl der Heimatlosigkeit, ein nicht gebunden Werden an einem Ort, ständig sich in einer Bewegung befinden, die Suche nach Neuem, das aber nicht ein räumliches Gefühl vermittelt, sondern das Gefühl der Freiheit als Mensch auf der Erde gibt. Hier könnte man sagen, dass die Menschen, die durch Einwanderung und Flucht hier her gekommen sind, seit Generationen hier leben, ein Aufenthalts- oder Bleiberecht haben, sollen genau so wie der Mehrheitsgesellschaft Deutschland als Heimat sehen. Dies bedeutet aber zugleich, einen Anspruch auf Rechte und Pflichten zu haben.

Die 13. Bonner Buchmesse Migration wird die Frage „Was ist Heimat“ mit vielen Veranstaltungen und Diskussionsforen nachgehen, um eine gemeinsame „Heimat der Heimatlosen“ zu finden, der nicht anders als der Mensch selber ist.