Ferienfreizeit „Endlich Sommer“

Tag1 181.5

Bericht von Lisa Beisheim

In der Woche vom 13.08.2018 – 17.08.2018 fand wieder die alljährliche Kinderferienfreizeit der Evangelischen Migrations- und Flüchtlingsarbeit – EMFA - statt. Das im Vorfeld von Silke Hansen, der Koordinatorin Flüchtlingsarbeit für den Evangelischen Kirchenkreis, organisierte Programm sah für die Teilnehmer*innen zwischen 8 und 12 Jahren und uns fünf Teamer*innen zahleiche sowohl sportliche als auch kreative Aktivitäten vor. Für die Kinder bot die Woche die Möglichkeit, sich in vielfacher Weise neu auszuprobieren und ihr Lebensumfeld mit anderen Augen zu entdecken. Jeden Morgen traf sich die Gruppe um halb zehn im MIGRApolis-Haus, wo zunächst noch gemalt, gespielt und getanzt werden konnte, bevor alle zusammen aufbrachen. Mit Bus, Bahn und zu Fuß erreichten wir in den Tagen immer unsere Ziele, wobei wir aufgrund der gelben Warnwesten, die alle trugen und zum Erkennungssymbol unsere Gruppe wurden, nicht zu übersehen waren. Im Laufe der Woche wurde der Zusammenhalt immer größer, und alle verstanden sich super untereinander, trotz der Altersdifferenzen und Sprachbarrieren. So übersetzen die Kinder immer sehr eifrig alles auf Arabisch und halfen sich gegenseitig. Stets konnte man Kinderlachen und freudige Stimmen hören sowie strahlende Augen sehen.

Am Montag und Donnerstag begann der Tag jeweils mit einem Taekwondo-Training, welches von Jens Murmann vom Dae Mahng e.V. geleitet wurde. Viele kamen im Zuge dessen das erste Mal mit einem Kampfsport in Berührung, aber dank der netten und geduldigen Einführung stellte das kein Problem dar. Die Kinder hatten beide Male sichtlich Spaß, wobei vor allem auch die Spiele wie beispielsweise Möhrenziehen besonders gut gefallen haben. Und auch wir Teamer nutzen die Gelegenheit, mal in diese Sportart reinzuschnuppern und machten alles mit. Nach der Mittagspause gab es dann am Nachmittag das Kontrastprogramm zum auspowernden Morgen – nun hieß es, in die Physik einzutauchen und dabei den Zugweg der Störche kennenzulernen. Angeleitet von Rolf Hoffmann bauten die Kinder unter anderem eine Sonnenuhr, ließen einen Vulkan ausbrechen und Luftballons durch die Luftsausen. Und als nicht-physikalische Überraschung gab Rolf am Donnerstag noch eine private Zaubervorführung, bei der die Kinder sogar auch selber in die Rolle des Assistenten schlüpfen durften und zaubern konnten.

Da somit der erste Tag der Woche voller Programm war und kaum Freiraum zum Toben blieb, holten wir dies am Dienstag nach. Nachdem der Vormittag im Hofgarten verbracht worden war, lockte uns am Nachmittag das zurzeit in der Bundeskunsthalle aufgebaute Playground-Projekt, wobei vor allem die Rutsche und der Brunnen Begeisterung auslösten. Kaum eines der Kinder ließ sich von dem doch sehr kalten Wasser abschrecken und sprang wild durch den Wasserstrahl – während wir Teamer uns lieber weitestgehend davon fernhielten und stattdessen bevorzugten, den Mut der anderen mit Fotos zu dokumentierten.

Als Höhepunkt der Woche stand dann am Mittwoch der Besuch im Kletterwald und Schwimmbad am Hardtberg an, auf den sich schon alle im Vorfeld riesig gefreut hatten. Nachdem wir mit Klettergurten ausgerüstet und in das Klettern eingeführt worden waren, konnte es dann auch endlich losgehen. Auch wenn größtenteils die Ungeduld groß war und einzelne am liebsten sofort den schwierigsten Parcour geklettert wären, starteten wir als Gruppe alle mit der Kinderstrecke. Danach gab es dann aber keinen Halt mehr, und viele meisterten auch die höheren und anspruchsvolleren Wege problemlos. Nachdem alle wieder sicher am Boden waren, stärkten wir uns schnell bei einem leckeren Picknick, bevor der Sprung ins auch wieder sehr kalte Wasser anstand. Doch Rutschen und wildes Toben lenkten genug von den Wassertemperaturen ab und ließen sowieso gar keine Zeit zum Frieren.

Genauso war es auch am Freitag bei dem Ausflug zur Gymnicher Mühle – sobald Wasser in Sicht ist, ist alles andere vergessen. Aber bevor auch hier freigespielt werden konnte, stand zunächst noch ein Workshop an. Stefan machte sich mit uns auf die Suche nach dem Wasserungeheuer. Nachdem jeder durch das Zeichnen eines solchen ein Bild vor Augen hatte, was es zu suchen gibt, machten wir uns mit Lupen und Sieben ausgestattet auf den Weg in die kleine Erft. Und wurden tatsächlich auch fündig – Stefan erklärte uns, um welches Tier es sich handelt (Larve der Eintagsfliege) und gab uns ein paar Hintergrundinformationen. Danach verbrachten wir den Rest des Tages noch auf dem Gelände der Gymnicher Mühle, wo wieder alle Spaß hatten. Dies zeigte sich auch in der Reaktion auf die Ankündigung, nun nach Hause fahren zu müssen: „Ihr macht uns unsere Kindheit kaputt.“

Aber wie das leider immer so ist, geht alles Schöne zu schnell vorbei – so auch die ganze Ferienfreizeit. Beim gemeinsamen Fotos gucken mit den Eltern, bei dem das Pizza bestellen natürlich nicht fehlen durfte, ließen zum Abschluss noch einmal alle die Erlebnisse Revue passieren, bevor es dann hieß, sich zu verabschieden.